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Wenn Schreibfreundinnen sich uneins sind

Jedes Monat freue ich mich darauf, meine Mitbloggerinnen und Schreibfreundinnen zu sehen. Anfang November war es wieder soweit – wie immer am 1. Mittwoch des Monats, um sich zu treffen und zu reflektieren, was das Thema für den Dezember werden würde.

An diesem 1.11. war es holprig. Von Anfang an.
Das Eintrudeln dauert schon.
Die Wartezeit mit einer Einstimmungsübung zu nutzen, lag nahe. Brachte aber auch nichts.
Gerade erst ging unser November Beitrag „Wieviel Außen braucht es ?“ online.
Waren wir schon bereit für das nächste Thema ? Waren wir für überhaupt Etwas bereit? Die gewohnte Stimmung stellte sich nicht ein.

In der Numerologie steht die 11 auch für „was zeigt mir mein Gegenüber“ und „der inneren Stimme zuhören“ und „innere Einkehr“.
Also mehr innen wie außen 🙂 und das Ich im Zentrum.
Und unsere ICH’s hatten unterschiedliche Vorstellungen, was gerade Priorität haben sollten.

Dann hatten wir noch Fragen offen, wann wir uns endlich real treffen würden.
6 Frauen, 3 Länder, 6 Lebenssituationen mit vielfältigen Rahmenbedingungen, unterschiedliche Leben. Alles auf einen Termin zu verdichten inklusive Organisation war gar nicht so leicht.
Der Wunsch endlich wirklich Face-to Face zu sitzen und zu reden ohne Bildschirm dazwischen. Mehr Ich und Mehr Außen. Die Umsetzung brauchte auch ein paar Hürden. Verschiebungen. Neuerliches darüber reden.

Gefühlt an diesem Abend mehr Orga-Themen als das so liebgewonnene einfach reden. Das Thema erhaschen und erfühlen. Eintauchen in Geschichten, die uns bewegen.

Ich habe es gerne neben all dem Alltag einfach und leicht (natürlich auch im Alltag).
An diesem Abend war sie abwesend. Die Leichtigkeit.
Hatten wir ihr vergessen, die Zoom Daten zu senden.
Irgendwie wollten wir unterschiedliche Dinge in unterschiedlichen Reihenfolgen.
Und – waren genervt. Neues Gefühl. Hier, in dieser Runde.
Das passte so gar nicht und dann doch sehr. Irritierte und rückte zurecht.

Und das war gut so. Meine Innere Stimme artikulierte klar, was sie nicht wollte. Mein Harmonie-Tiger hatte sich schlafen gelegt. Ich wollte nicht zu etwas ja sagen, nur um der Ruhe willen. Ich wollte sagen, wie ich es empfinde. Das war gut so. Denn gerade bei uns – in dieser wunderbaren Runde sollte – ja musste es Platz und Raum haben. Die Ehrlichkeit und die Klarheit auch. Selbst, wenn sie gerade nicht auf begeisterte Ohren stieß.

Später als ich dann so für mich reflektierte war es klar, welch ein Quantensprung das war. Dankbarkeit stieg in mir auf.
Dankbarkeit darüber, dass es wichtiger war, das eigene Nein zu diesem einen Thema (das gar nichts zur Sache tut) auszusprechen.
Ich dachte dann so bei. mir, dass ich so eine Ahnung habe, dass das wahrscheinlich viel öfter so sein würde, wenn das Fühlen und das Aussprechen sich decken. Die innere Stimme mitreden darf. Gehört wird.

Und die inneren Stimmen von uns wollten an diesem 1.11. eindeutig Unterschiedliches. Diversitäten der Innenleben wurden sichtbar. Emotionen durften auftauchen. Und das Thema war gefunden: „Wenn Schreibfreundinnen uneinig sind“.
Auch gut. Nicht gleich von Anfang an. Und dann doch sehr.

Und das für den Dezember Blog. Wo ja förmlich aus allen Poren die Harmonie und die Eintracht tropft. Egal, ob sie wirklich da ist oder nicht. Wie weit waren wir in unseren Monaten der Treffen gekommen. Wir konnten uneinig sein und doch vereint. Wir könnten unterschiedliche Meinungen haben und uns trotzdem wertschätzen. Wir waren wieder eine Schicht offenen geworden. Es durfte auch mal emotional werden und sein. Es gewann an Tiefe. Jedes ICH von uns 6 erblickte ein Stück weit neu die Welt.


Das ICH und die eigenen Bedürfnisse sind wichtig. Essentiell. Für uns alle. Sie auszusprechen, das üben wir ein Leben lang. Mal gelingt es leichter. Mal nicht so gut. Und manches Mal gar nicht. Auch finden wir nicht immer die passenden Worte um das Fühlen, das in uns brodelt erfahrbar und verstehbar zu machen, für diejenigen, die die Botschaften hören. Manches gluckert leise hoch. Perlt wie guter Champagner. Anderes hat dann eher was von einem Vulkanausbruch. Und nicht alles was raus möchte, braucht eine Reaktion. Die Befreiung ist schon die Bestimmung gewesen.

Und ich finde es genial darüber jetzt im Dezember – in der beginnenden Adventszeit – zu schreiben. Nicht den gefühlt 100. Jahresrückblick. Nein den Ausblick und die Chance zu mehr Miteinander. Zu mehr Verständnis und zu mehr Wertschätzung für das Gegenüber. Eine Momentaufnahme ist ein Moment. Die Chance sich zu artikulieren, ist eine besondere Fähigkeit das ICH wachsen zu lassen und das DU und das WIR auch.

Es braucht auch diesen Raum der Begegnung. Sich mal uneinig zu sein, seines trotzdem zu sagen, macht mehr Raum für eine offeneres WIR.

Hätte ich mir ein harmonischeres Treffen gewünscht? Ja klar.
Hat es gut getan, sich mal anders, menschlicher, authentischer und zerbrechlicher zu spüren? Ja. Nur erst, nachdem es verdaut war, und die Essenz der Gemeinsamkeit übrig blieb.

Denn da ist diese Basis.
Diese Wertschätzung.
Dieses Verständnis und diese Freundschaft und Nähe, die das trägt.

Um zu Wachsen, aneinander und miteinander, trägt auch die Uneinigkeit ein grenzenloses Potential in sich.

Übermorgen beginnt der Dezember und Du kannst über unsere Einigkeit in dem Uneinig Sein nachlesen. Wieder 6 unterschiedlichen Sichtwe(i)sen. Genau das macht uns aus. Unter anderem. Neben Persönlichkeit, Authentizität und unterschiedlichen Lebensspuren.

Und Anfang März 2024 treffen wir uns dann wirklich. Die Lokation ist gebucht. Der Termin steht in unseren Kalendern. Dann braucht es keinen virtuellen Raum. Wir können uns umarmen. Wir können uns spüren und wir haben dann mehr Zeit für einander. Nächste Woche am 6.12. haben wir unser nächstes Treffen. Um das Thema für den Start ins Jahr 2024 zu finden.

Uns gehen die Schreibthemen nicht aus. Es macht so viel Freude.
Reise gerne weiter mit uns durch die Welt der Wörter, Gedanken und Geschichten. 1 x im Monat schreiben wir gemeinsam.
Die Verlinkungen zu den Texten meiner Schreibfreundinnen. Wie wir zum gemeinsamen Schreiben kamen und wie alles begann kannst Du HIER nachlesen. Über (m)einen Betrag kommst Du immer auch zu den anderen Frauen.

Alexandra

Claudia

Christine

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Susanne

Susanne Maria Öhlschläger

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