IRGEND ETWAS BLEIBT immer
Anfang September trafen wir uns wieder Online. Die Schreibfreundinnen saßen wieder gemeinsam. Immer ist es anders. Immer vertraut und doch irgendwie NEU. Das Gemeinsame ist spürbar. Das Individuelle auch. Genau das macht es für mich aus. Dieses Zusammentreffen, ohne Verbiegen, Beschönigen oder Optimieren. Wir sind einfach für diese Zeit gemeinsam. Und wir haben uns wieder einen Thementitel überlegt. Einen, wie ich finde, sehr Passenden. In der Folge zu den bereits erschienenen Monatsbeiträgen..
Irgend Etwas bleibt immer.
Was hat dieser Satz, dieses Statement in mir ausgelöst?
Worüber werde ich wohl schreiben wollen?
Wohin trägt er mich, dieser Satz? Dieses Gefühl, dass Etwas bleibt – immer.
Was würde ich wollen, das bleibt, neben der verblassenden Erinnerung.
Was würde mich noch berühren?
Was würden meinen Gedanken noch denken?
Was würden meine Gefühle noch fühlen?
In diesem, Irgendwas bleibt immer, steckt die Vergänglichkeit mit drinnen. Alle Zeiten, Alles Empfindungen. Die verronnene Zeit. Das dahinfließen der Tage, Wochen, Monate und Jahre, des Lebens. Oder auch das bewusst Erlebte, während es dahinfließt, unser Leben.
Dieser kleine Satz ist die Einladung schlechthin, den Augenblick wirklich zu genießen. Ihn auszukosten. Denn irgendwann ist es dann nur die Erinnerung daran. Und wie schön und erfüllend ist es dann, wenn da keine Wehmut mitschwingt. Kein Bedauern, etwas nicht gesagt oder getan zu haben. Keine drückenden Gedanken. Sondern nur Freude und Liebe. Selbst bei den Momenten, die wirkliches Abschied nehmen bedeuten. Gerade dann ist es umso wichtiger, sie noch freudig und voller Achtsamkeit zu erleben. Gemeinsam. Oder auch für sich, in der stillen Reflexion.
Denn irgendwas bleibt wirklich immer.
Denn ich will mich wohl fühlen.
Und dort, wo das nicht mehr möglich ist, nehme ich es als dankbaren Hinweis, weiterzuziehen. Weiter zu gehen, bevor aus etwas, das mal Nährend und Passend war, im letzten Akt Etwas vom Gegenteil hängen bleibt. Manches Mal braucht es auch die Zeit dazwischen, den Abstand, den Raum, damit Begegnung wieder möglich ist und sich auch erfüllend anfühlt.
Und ein fahler Nachgeschmack nach einem Gespräch oder Treffen, sollte es nicht sein.
Das geht natürlich nicht immer. Zumindest sind sofort. Manches Mal schwindeln sich solche Erlebnisse in die Erinnerungskette. Doch ich für meinen Teil, habe es über die Jahre gelernt, auch solches Erlebnisse für mich selbst in eine liebevolle Erkenntnis und Erinnerungsvariante zu bringen. Teile nachhaltig (jedes einzelne solcher Erlebnisse ) zu verabschieden, die sich nicht mehr gut anfühlen.
Denn eines bleibt immer am Ende eines Tages oder des Lebens, die gelebten und gefühlten Momente. Manche Dinge verknüpfen wir damit.
Doch die Dinge, ohne die Erlebnisse dazu sind wertlos.
Die Erlebnisse ohne Dinge dagegen haben dagegen oft einen viel nachhaltigeren Wert.
Der Spruch „Ich sammle Momente, nicht Dinge“ bringt es auf den Punkt.
Die Treffen mit den Schreibfreundinnen sind unter anderem solche Momente, die bleiben.
In meinen langen Jahren der Beschäftigung mit der Hawaiianischen Lebensphilosophie, dem ALOHA, blieb auch ganz Vieles vor allem in meinem Herzen.
Und es waren die Momente mit Menschen oder oder stille Austausch und das Lauschen und Betrachten der Natur.
Das Hören von Geschichten, die heute noch in mir nachklingen.
Genau das ist es auch für mich:
Nehme ich mir die Zeit zum Austausch, dem Gespräch und dem Sein, dann klingt es angenehm nach. Der aufgesogene Moment hat einen Klang, eine Farbe, einen Geruch, ein Gefühl, einen Geschmack. Dieses Gesamtpaket an Empfindungen lässt es in Erinnerung bleiben.
Der Weg in die Tiefe und in die Stille, die Zeit gemeinsam, das Spüren und Fühlen, das macht Momente nachhaltig.
Die Hawaiianer sagen dazu leben im PONO, denn alles bleibt als Energie vorhanden und wertet den Raum und die Zeit auf (oder eben ab, wenn das Pono / der Einklang fehlt).
Den Lei auf dem Titelbild habe ich vor 11 Jahren auf Maui aus Tealeaf Blättern geknüpft; er hing seit dem im Garten in einem Strauch. Erst heuer in einer Sturmnacht hat er sich aufgelöst. Das zeigt mir, wie sehr alle Handlungen unsere Umwelt und unser Umfeld mit prägen.
Und es bleibt weit mehr, als wir glauben. Gute Gedanken, liebevolles Tun und Handeln prägen die Umwelt und damit uns selbst. Zur Zeit scheint es uns aus allen Ecken und Enden dazu einzuladen, hinzuschauen, was bleiben soll.
Wir haben es ihm wahrsten Sinne in den Gedanken und Händen, was bleibt.
Ich bin selbst schon neugierig, was bei meinen Schreibfreundinnen (auf den Bildern siehst Du von oben links nach rechts, Christine, mich, Evelyne, Claudia, Alexandra und Marion) so alles blieb.
Ich verlinke hier wieder die einzelnen Beiträge. So, wie sie am virtuellen Kiosk erscheinen.
Wie unsere gemeinsame Schreibreise begann und
alle Text-Stationen findest Du gesammelt HIER.
Aloha zu Dir, Susanne