Der Trauer Raum geben im Leben
Ich habe wieder ein Buch einer meiner SchreibRebellinnen gelesen. Genau dort habe ich Margit in den letzten beiden Jahren kennengelernt. Sie erwähnte, dass sie an einem Buch schreibe. Doch um, was es gehen würde. Das war in unserem Schreibzirkel noch etwas Anderes. Etwas, das nun mit Teil ihres besonderen Lebens ist. Einem Leben, das immer nach vorne schaut, ohne das, was war zu vergessen.
Dieses Buch es handelt von Trauer. Nur für den Fall, dass Dich dieses Thema triggert, möchte ich es gleich in der Einleitung erwähnen.
Trauer und Trauerfälle kommen nie zu einem passenden Zeitpunkt. Manches Mal ist die Zeit davor schon geprägt von Alter und Krankheit. Der Zeitpunkt des Abschiedes ist dann doch nie erwartet. Erwartet im Sinne, der eigenen Emotionen und der nachfolgenden Zeit, in der ein Weg weitergegangen werden will, ohne eine geliebte Person.
Margit Heuser’s Buch trägt den Titel:
„Verwitwet, verwaist und doch verkraftet“ und darin erzählt sie ihre Geschichte.
Wer Margit und ihren Lebensdrang und auch die Kraft, dieses Leben immer wieder anzupacken kennt, würde nie vermuten, welches Schicksal sie mit geprägt hat. Dieses Buch ist eine Mischung aus purem Erzählen, wie es denn einfach war. Für sie, Margit. Und was sie durchlebt hat. Betrachtet und niedergeschrieben aus dem persönlichen Empfinden.
Gekoppelt mit Hinweisen, was sie mit Wissen im Nachgang eventuell anders gemacht hätte.
Vor allem machen das Buch und die Geschichte Mut, spenden Trost. Und das mit einer innewohnenden Stärke, die sich nur durch gelebte Trauer und dem Lebenswillen, nach vorne zu schauen, erklären lassen.
Margit macht ganz klar, dass Trauer immer etwas ganz individuelles ist. Sie vermittelt auch, dass es 10 Phasen in der Trauerzeit gibt, die nach so einem Schicksalserlebnis durchlebt werden, wobei es kein Drumherum Schummeln gibt. Und sie hat auch Hilfestellungen zusammengetragen.
Dieses Buch hat das Leben geschrieben. Und das Buch vermittelt ganz unpathetisch die Unausweichlichkeit, mit der wir uns mit dem Thema auseinander zu setzen haben. Irgendwann oder vielleicht auch schon morgen. Wir wissen es nicht.
Der Trauer im Leben einen Platz zu geben.
Das kann uns allen jederzeit widerfahren.
Ein offenes Ohr für Menschen zu haben, die gerade so einen Lebensabschnitt durchleben und keine Berührungsängste zu haben, da zu sein. Für alles mögliche gibt es Ratgeber. Doch gerade in so einer Ausnahmesituation haben wir dann meist keinen Kopf und auch keine Kraft, uns zu informieren.
Auch dazu trägt das Buch bei. Es macht klar, dass wir die Trauer aus der Ecke holen können und uns selbst in Trauerphasen auch wieder. Trauer ist Teil des Lebens. Auf ganz vielfältige Art und Weise. Durch das darüber Reden verliert es für alle Beteiligten etwas an Schwere.
Wenn ich mir von Margit im Buch noch Etwas gewünscht hätte, dann nur noch einen Ausblick auf das vielfältige Leben, das sie heute führt. Mit ein paar Bildern von ihr. Sie malt unter anderem nämlich auch.
Margit selbst ist das beste Beispiel dafür, dass wir uns immer wieder dem gelebten Leben zuwenden können. Dazu braucht es Kraft. Immer wieder. An manchen Punkten braucht es Hilfe und Unterstützung von außen. Und auch dazu ladet sie ein. Das ganze Buch ist so eine Einladung, sich im Schicksals- oder Trauerfall nicht alleine zu fühlen. Mehr über Margit Heuser und auch ihr Buch findest Du HIER
Aloha Susanne